25 Jahre Gemeinsames Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Baden-Württemberg – Reise in die Vergangenheit (1/11)
In den vergangenen Jahrhunderten war die deutsch-französischen Beziehung von zahlreichen Konflikten und verheerenden kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt. Mit der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags im Jahr 1963 unterstreichen beide Länder aber ihre mit großem Engagement geführte gute Zusammenarbeit innerhalb Europas.
Ein Beispiel der Erfolgsgeschichte: Unser Gemeinsames Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in #Kehl , das dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiert.
Seit März 1999 ist das GZ Kehl Dreh- und Angelpunkt der grenzüberschreitenden Kriminalitätsbekämpfung. Dort arbeiten Polizeibeamtinnen und -beamte der beiden französischen Polizeibehörden Police Nationale und Gendarmerie Nationale sowie auf deutscher Seite der Bundes- und Landespolizei Baden-Württemberg zusammen . Darüber hinaus sind Angehörige des deutschen und französischen Zolls fester Bestandteil des GZ Kehl. Alle sitzen unter einem Dach, wodurch eine effektive Zusammenarbeit im Team gewährleistet wird.
Das GZ Kehl ist rund um die Uhr besetzt, die Kolleginnen und Kollegen kümmern sich um den Informationsaustausch zwischen den Polizeibehörden und dem Zoll. Außerdem werden grenzüberschreitende Einsatzmaßnahmen, bspw. Fahndungen nach flüchtigen Straftätern, koordiniert.
Betrachtet man die herausragenden Fälle der vergangenen 25 Jahre, die sowohl den Ermittlern, aber auch der Bevölkerung rechts und links des Rheins in Erinnerung blieben, wird sehr schnell klar, welche vermeintlich kleine aber häufig doch entscheidende Rolle das GZ Kehl in der täglichen Arbeit spielt.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums nehmen wir Euch die nächsten zwei Wochen mit auf eine Zeitreise und präsentieren Euch zehn spannende Fälle – Ihr dürft gespannt sein.
Wichtig: Solltet ihr grenzübergreifende Hilfe benötigen, dann müsst Ihr Euch an Euer zuständiges Revier wenden oder den Notruf wählen. Von dort wird dann das GZ Kehl eingeschaltet.
+++ Novum: Das GZ Kehl koordiniert 2014 die Suchmaßnahmen im #Elsass – #25JahreGZKehl (2/11) +++
Im Juni 2014 meldet ein Mann seine damals 41-jährige Ehefrau aus dem Elztal im Landkreis Emmendingen als vermisst. Die Polizei startet sofort eine groß angelegte Suchaktion. Da das Paar in der Gemeinde bestens bekannt ist, unterstützen die Anwohner die Beamtinnen und Beamten, leider vergebens!
Zehn Tage später gibt die Staatsanwaltschaft Freiburg bekannt, dass der Ehemann wegen des Verdachts, seine Ehefrau getötet zu haben, festgenommen wurde.
Was war geschehen?
Der Polizei Freiburg lagen inzwischen Hinweise vor, die den Mann belasteten. Ein Zeuge hatte gesehen, wie er einen großen Ski-Sack mit schwerem Inhalt auf die Ladefläche seines Pick-Ups verlud.
Bei seiner Vernehmung gestand der Mann, seine Frau im Streit getötet und in einem Waldstück im französischen Elsass vergraben zu haben.
Damit kommt unser GZ Kehl ins Spiel und gleich mit einem Novum:
Die französische Justiz entscheidet, dass die Suche des Leichnams auf französischem Hoheitsgebiet unter Federführung des Gemeinsamen Zentrums Kehl zusammen mit den Ermittlerinnen und Ermittler der Kriminalpolizei Freiburg durchgeführt werden darf.
Auch der Ehemann wird von Deutschland nach Frankreich mitgenommen, um den Einsatzkräften zu zeigen, wo er sein Opfer vergraben hat. Im Jahr 2014 ist dies eine bemerkenswerte Besonderheit.
Das Problem: Selbst der Tatverdächtige kann, in Anbetracht der Weitläufigkeit des von ihm zuvor benannten Suchgebiets (etwa 40×20 km), keine genauen Angaben mehr machen, wo er seine Frau vergraben hat. Nach einem Monat Suche wird der Leichnam schließlich geborgen.
Noch am Fundort werden unter Leitung der französischen Kriminalpolizei kriminaltechnische Maßnahmen durchgeführt und im Anschluss sämtliche Beweismittel und der Leichnam der Ehefrau mit Einverständnis der französischen Justiz an die deutschen Behörden zur weiteren Durchführung der Ermittlungen übergeben.
Das GZ Kehl unterstützt bei diesem Fall technisch und bei der polizeilichen und justizielle Zusammenarbeit, insbesondere als Sprachmittler.
Übrigens:
Das Landgericht Freiburg verurteilte den Ehemann wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von 6 Jahren und 6 Monaten.
+++ Es reicht für einen sehr großen Parkplatz: Deutsche Wohnmobile in Frankreich sichergestellt – #25JahreGZKehl (3/11) +++
Heute hier und morgen schon wieder dort, Urlaub mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen, ein wahrer Traum eines jeden Abenteurers . Dumm nur, wenn einem das Zuhause auf vier Rädern kurz vor der Reise geklaut wird.
Das geschieht häufiger als man denkt. In den letzten Jahren konnten durch die Arbeit des Gemeinsamen Zentrums Kehl gestohlene Wohnmobile und Wohnwagen sichergestellt werden.
Dank des GZ Kehl werden Fahrzeugdiebe aus dem Wohnmobil in die Zelle gebracht.
Wir stellen Euch einen Fall vor
Der deutsche Eigentümer eines hochwertigen Wohnmobils stellt eines Morgens beim Blick in seinen Carport mit Entsetzen fest, dass sein Gefährt über Nacht geklaut wurde. Er öffnet die Smartphone-App seines frisch installierten GPS-Trackingsystems.
Ein Blick auf die Landkarte in der App verrät ihm, dass sich das Wohnmobil bereits in Zentralfrankreich befindet und Kurs Richtung Mittelmeer zu nehmen scheint.
Sofort erstattet er Anzeige bei seinem Polizeirevier. Diese bindet sofort das Gemeinsame Zentrum Kehl in die Fahndung ein. Beim GZ Kehl wechseln die Daten von der deutschen zur französischen Polizei.
Nur kurze Zeit später stoppt eine französische Polizeistreife das Wohnmobil auf der „Autoroute“ und nimmt den Fahrer fest. Ihn erwartet ein Verfahren wegen Fahrzeugdiebstahls.
Hier zeigt sich die Stärke unseres GZ Kehl:
Das GZ Kehl ermöglicht die Sicherstellungen in diesen Fällen durch die Schnelligkeit der Infosteuerung unter Berücksichtigung der unterschiedlichen rechtlichen Besonderheiten und der Überwindung der sprachlichen Hürden und das bei Hinweisen aus ganz Deutschland und Frankreich.
Wichtiger Tipp unserer Kolleginnen und Kollegen aus Kehl:
Falls Ihr kein bordeigenes Ortungssystem in Eurem Fahrzeug habt, empfehlen wir ein GPS-System nachzurüsten.
Im Winter 2019 geht ein französischer Familienvater mit seinen drei Kindern zum Schlittenfahren in den wunderschönen Schwarzwald.
Während des Rodelns kommt es zu einem Unfall, der Vater wird hierbei schwer verletzt und muss ins Krankenhaus gebracht werden.
Seine drei Kids werden von unseren Kolleginnen und Kollegen aus Freudenstadt herzlich betreut.
Das Problem: Die Mutter war nicht erreichbar! Auch Anrufe auf dem Smartphone und Festnetz schlugen fehl.
Kurzerhand informiert das Lagezentrum des GZ Kehl die Police Nationale in Straßburg , die eine Streife zur Wohnadresse schickt. Auch hier ist niemand vor Ort!
Nachdem auch Anrufe bei der Tante und Großmutter der Kinder scheitern, erreichen unsere französischen Kollegen den Onkel.
Es stellte sich heraus, dass die Mutter den Abend nichtsahnend bei ihrer Nachbarin verbrachte. Um 03.40 Uhr werden die Kinder von der Mutter und dem Onkel abgeholt. Familienzusammenführung geglückt.
Auch dieser Fall zeigt eindrücklich, wie länderübergreifende Polizeiarbeit gelingt. Dank des GZ Kehl, in dem deutsche und französische Beamte rund um die Uhr arbeiten, kann zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger Hilfe auf beiden Seiten des Rheins in Windeseile eingeleitet werden.
+++ „Mon Dieu“: Gold im Wert von 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt – #25JahreGZKehl (5/11) +++
Im Mai 2020 werden unsere Kolleginnen und Kollegen des Arbeitsbereichs Rechtshilfe im GZ Kehl von der Section de recherches in #Dijon (Kriminalpolizei der Gendamerie Nationale) beauftragt, die Bankgeschäfte und das Umfeld eines in Kehl ansässigen Goldhändlers, der Teil eines kriminellen Netzwerks von Edelmetallhändlern zwischen Frankreich und Deutschland ist, zu überprüfen.
Die gewonnenen Erkenntnisse veranlassen einen Richter aus Nancy , ein Rechtshilfeersuchen an die Staatsanwaltschaft #Offenburg zu stellen, um die Durchsuchung der Räumlichkeiten des betreffenden Unternehmens, die Beschlagnahme der Buchführungsunterlagen und die Sicherstellung von Goldbarren aus dem Handel, zu beantragen.
Gesagt, getan! Im Juni 2020 finden unter der Leitung der französischen Kriminalpolizei und der Zentralstelle zur Bekämpfung der mobil agierenden Tätergruppierungen (OCLDI) an Standorten in Frankreich und Deutschland Durchsuchungen und Festnahmen statt.
Die Operation führt zur Zerschlagung eines riesigen Parallelnetzes eines Goldhandels zwischen den Departements Côte d’Or, Marne, Jura, Bouches- du-Rhône und Deutschland.
Vierzehn Tatbeteiligte werden angeklagt und fast 30 Kilo Edelmetall im Wert von 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Zudem werden zwölf Kraftfahrzeuge im Gesamtwert von 340.000 Euro, etwa dreißig Luxusuhren und über 120.000 Euro Bargeld von den Ermittlern der Gendarmerie sichergestellt.
Das GZ Kehl übernimmt auch hier wieder die wichtige Aufgabe der raschen Informationssteuerung, stellt in der Phase der Voruntersuchungen Kontakte zwischen den französischen und deutschen Ermittlern her und organisiert Telefonkonferenzen zwischen den verschiedenen Akteuren.
+++ „Pardon, je ne te comprends pas“: Notrufe, die im Ausland landen – #25JahreGZKehl (6/11) +++
Im September 2022 wählt eine deutsche Kreuzfahrtpassagierin um die Mittagszeit den Notruf, weil es ihrem Mann gar nicht gut geht. Der Kreuzer befindet sich gerade in Breisach am Rhein.
Wie so oft im Grenzgebiet, hat sich das Mobiltelefon der Frau im französischen Netz eingewählt, weshalb auch ihr Notruf beim französischen Rettungsdienst eingeht.
Weil es mit der Verständigung nicht so ganz klappen will, leitet der französische Einsatzsachbearbeiter den Notruf kurzerhand an das rund um die Uhr besetzte Lagezentrum des GZ Kehl weiter, wo ein deutsch sprechender, französischer Polizeibeamter die genaue Situation erfasst und die aufgeregte Frau beruhigen kann.
Zeitgleich wird vom deutschen Kollegen im Lagezentrum des GZ Kehl über die Integrierte Leitstelle Freiburg umgehend veranlasst, dass sich ein Rettungswagen aus Breisach auf den Weg zu dem Mann macht.
Derartige Fälle sind beim Lagezentrum des GZ Kehl nahezu Alltag. Durch die 24/7-Erreichbarkeit und die schnelle Informationssteuerung kann insbesondere bei medizinischen oder sonstigen Notfällen wertvolle Zeit gespart werden, die ansonsten durch die Sprachbarriere verloren ginge.
+++ Ein Anruf beim GZ Kehl, der ganz Frankreich aufatmen ließ – #25JahreGZKehl (7/11) +++
Im November 2012 ging beim GZ Kehl ein Anruf der Kolleginnen und Kollegen der Polizei Offenburg ein.
Die Nachricht: Streifenbeamte haben nach einem Hinweis auf einen PKW-Aufbruch bei Oppenau (Ortenaukreis) ein französisches Auto nach einer Verfolgungsfahrt gestoppt.
Sie staunen nicht schlecht, als sie im Kofferraum eine 15-Jährige finden.
Die befreite Jugendliche ist offenbar Französin. Aufgrund der Sprachbarriere kann sie den Beamten nicht erklären, wie sie im Kofferraum des Fahrzeuges gelandet war. Also kontaktierte die Streifenbesatzung das Gemeinsame Zentrum Kehl.
Als die Nachricht zu dem Mädchen die französischen Kollegen im Bereich Rechtshilfe des GZ Kehl erreicht, herrscht für Sekunden ungläubige Stille, danach werden sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt.
Seit sieben Tagen sucht ganz Frankreich nach der 15-jährigen Chloé aus Südfrankreich. Der festgenommene Mann, ein vorbestrafter Sexualstraftäter, der bereits fünf Jahre in Haft war, hatte die Jugendliche entführt und war untergetaucht.
Die Freude über die Befreiung und die Rückkehr des Mädchens ist riesengroß.
Das GZ Kehl ist in der Folge weiterhin intensiv in den Fall eingebunden. Der größte Teil des Nachrichtenflusses zwischen Frankreich und Deutschland läuft über die kurzen Wege des GZ Kehl.
Am Dienstag, den 25. Januar 2022 wird um 11:40 Uhr das Gemeinsame Zentrum Kehl über die Ortung eines in der Nacht in Frankreich gestohlenen Pkw auf der A1 in Richtung Bremen informiert.
Die Erkenntnisse werden unverzüglich an die Landeskriminalämter Niedersachsen und Bremen weitergeleitet, die umgehend Suchmaßnahmen einleiten.
Unsere Kolleginnen und Kollegen des GZ Kehl stellen drei Stunden lang mit der deutschen und französischen Polizei die Verfolgung des gestohlenen Fahrzeugs sicher, bis es schließlich auf einem abgelegenen Grundstück in Delmenhorst (Niedersachsen) aufgefunden wird.
Vor Ort stehen mehrere Seecontainer, die mit acht geklauten Fahrzeugen bestückt sind. Die Ermittlungen ergeben, dass die entdeckten Fahrzeuge in der Nähe von Paris und in der Region Hauts-de-France gestohlen und dann nach Delmenhorst gebracht wurden, wo sie schließlich in Container verladen und zum Bremer oder Hamburger Hafen transportiert werden sollten.
Auf dem Seeweg sollte es auf den afrikanischen Kontinent gehen.
Die gemeinsamen, deutsch-französischen kriminalpolizeilichen Ermittlungen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Oldenburg, führen zur Festnahme von drei Personen aus Afrika.
Der Fall aus Delmenhorst klingt spektakulär, die Bekämpfung von Fahrzeugdiebstahl und –schmuggel gehört für unsere Kolleginnen und Kollegen des GZ Kehl aber leider zum Tagesgeschäft.
Allein im Jahr 2022 wurden durch die Tätigkeit des GZ Kehl 30 hochwertige Fahrzeuge im Gesamtwert von zirka 1,5 Millionen Euro sichergestellt.
+++ Dokumentenfälscher in Rekordzeit überführt – #25JahreGZKehl (9/11) +++
Beim Gemeinsamen Zentrum Kehl gibt es den Arbeitsbereich „Urkunden“. Dort arbeitet ein Team aus deutschen und französischen Polizeibeamten die auf die Prüfung von Ausweisen und die Bekämpfung von Identitätsbetrug spezialisiert sind.
Wie effektiv die Kolleginnen und Kollegen dabei arbeiten, zeigt ein Fall aus dem Jahr 2023:
Am 17. November 2023 um 10:04 Uhr wird das GZ Kehl von der deutschen Bundespolizei in Aachen kontaktiert, die eine Zugkontrolle durchführte.
Bei einem Mann, aus dessen Papieren hervorgeht, dass er im französischen Lille geboren ist, wurden sie stutzig. Sie fotografieren den Ausweis und schicken die Aufnahmen um 10.10 Uhr nach Kehl.
Die Kolleginnen und Kollegen erkennen sofort, dass der französische Personalausweis aus mehreren Gründen nicht echt sein kann:
Die Nummer des Ausweises war nicht kohärent, d. h. sie stimmte nicht mit den Vorgaben überein,
es fehlte eine Guilloche, das ist ein feines ornamentenartiges Linienmuster, auf dem Foto des Abgebildeten,
die Schriftart war nicht vorschriftskonform
und es fehlte die Angabe des Geschlechts
Ganz zu schweigen vom Fehlen der Sicherheitsperforation auf der Vorderseite und Rückseite.
Um 10:11 Uhr – EINE MINUTE SPÄTER – werden die Ergebnisse der Prüfung an die Kollegen der Bundespolizei übermittelt. Bei weiteren Nachforschungen bestätigt eine Abfrage in den französischen Dateien die erste Analyse der Personalausweisnummer.
Weitere zehn Minuten später kommt die Info aus Lille : Dort kennt niemand den Mann und auch der von ihm verwendete Name ist frei erfunden.
Später gesteht der Mann, dass er zwar aus Lille stammt, er aber bereits polizeilich in Erscheinung getreten sei und mit den gefälschten Dokumenten problemloser reisen wollte. Die Anzeige bleibt ihm nicht erspart. Mit dem Tempo unseres GZ Kehls hat er nicht gerechnet.
+++ Der Fall „Pierrot le fou“: Frankreich bittet um grenzüberschreitende Unterstützung – #25JahreGZKehl (10/11) +++
2004 verschwinden im Elsass innerhalb kürzester Zeit zwei junge Mädchen und eine Frau.
Wie kann das Gemeinsame Zentrum Kehl bei den beunruhigenden Fällen unterstützen?
Unmittelbar nach dem Verschwinden des ersten Opfers bitten die französischen Behörden über das GZ Kehl um technische Unterstützung bei den umfangreichen Such- und Fahndungsmaßnahmen im Grenzgebiet.
Erstmalig in der deutsch-französischen Zusammenarbeit wird ein Polizeihubschrauber der Polizei BW in die Suchmaßnahmen im Elsass eingebunden.
Alle drei Vermissten sind einem Mörder zum Opfer gefallen, der ihre Leichen in verschiedenen Bächen nahe Straßburg ablegt. Unsere Kolleginnen und Kollegen der Hubschrauberstaffel finden dabei eines der toten Mädchen in einem Bachlauf.
2007 wird „Pierrot le fou“ (Pierrot der Verrückte) zu mindestens 30 Jahren Gefängnis verurteilt.
So tragisch der Fall „Pierrot le fou“ auch ist, der Einsatz ist der Startschuss zu einem standardisierten Verfahren bei der Anforderung von Polizeihubschraubern durch die deutschen oder französischen Behörden, das im Jahr 2016 in das Zusatzabkommen Luftfahrzeuge mündet.
+++ Schulungen zeigen Wirkung: Über 500 Kilo Haschisch beschlagnahmt – #25JahreGZKehl (11/11) +++
Am 13. Dezember 2023 kommt es an der Tank- und Rastanlage Bühl an der Autobahn 5 zum bisher größten Rauschgiftfund im Bereich der Staatsanwaltschaft Baden-Baden.
Im Fokus der Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) des Hauptzollamtes Karlsruhe: Ein Lastwagen, der von Spanien über Frankreich nach Deutschland unterwegs ist.
Ein gefälschter Frachtbrief ist dabei der Ausgangspunkt für eine intensivere Kontrolle
Nachdem der Lkw geöffnet wird, schlägt der Rauschgiftspürhund sofort an! Letztendlich werden 71 Kartons mit insgesamt 515 Kilogramm Haschisch mit einem Straßenverkaufswert von rund 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Bei dem 42-jährigen Fahrer klicken die Handschellen.
Die Auswahl des Gespanns und die Kontrolle der Dokumente erfolgt auf Basis des im Gemeinsamen Zentrum Kehl entwickelten Kontrollschemas!
Zum Hintergrund:
Seit Mitte 2017 wertet der Zoll im GZ Kehl systematisch die Cannabis-Sicherstellungen der französischen Kolleginnen und Kollegen aus. Dabei von besonderem Interesse: Die Route von Spanien über Frankreich nach Deutschland .
Die Daten erhalten die Kolleginnen und Kollegen durch Anfragen bei der Brigade de surveillance interieure, einer Verkehrswegekontrolleinheit des französischen Zolls. Diese Daten werden im Anschluss mit den Daten aus Deutschland abgeglichen.
14 verschiedene Kontrolleinheiten des deutschen Zolls werden hierzu zwischen 2021 und 2023 vom GZ Kehl geschult. Wie ihr sehen könnt, machen das unsere Kolleginnen und Kollegen sehr erfolgreich.